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Eine Frau sitzt bei einem Zoom-Call an einem Schreibtisch.

Wie man die Coronavirus-Quarantäne als Chance nutzt

Die Coronavirus-Pandemie verändert unsere Lebensweise drastisch und auch Unternehmen passen sich den neuen Bedingungen an: Online-Shops und Kurierdienste haben bereits “kontaktlose” Lieferungen eingeführt, Büroangestellte stehen unter Quarantäne und arbeiten von zu Hause aus. 

 

 

Mit der Quarantäne haben sich die Regeln für alle geändert. Sie hat den Menschen einige Freiheiten genommen, schenkt vielen aber auch Zeit. Einige Menschen wissen nicht, was sie mit diesem unfreiwilligen “Geschenk” machen sollen. 

Zuerst einmal ist wichtig zu wissen, dass auch dieser Sturm vorbeiziehen wird. Wie düster die Situation momentan auch erscheinen mag, es gibt ebenso Positives in dieser Zeit des Coronavirus. Der “Lockdown” eröffnet nämlich auch jede Menge ungeahnter Möglichkeiten. 

1991 schrieb Michael Porter einen Artikel und begründete die Porter-Hypothese. Sie besagt im Wesentlichen, dass erzwungene Einschränkungen Innovationen und Effizienzsteigerungen fördern können. Die Hypothese bezieht sich hauptsächlich auf Unternehmen, aber in der gegenwärtigen Situation kann sie auch sehr gut auf Einzelpersonen angewendet werden.

Es erscheint zum jetzigen Zeitpunkt unwahrscheinlich, dass nach dem Coronavirus alles wieder wie vorher sein wird. Nicht jeder, der gerade die Vorteile von Videokonferenzen erkennt, wird danach für Verhandlungen wieder quer durch die Welt fliegen wollen. Und nicht jeder, der sich im Moment ausschließlich zu Hause auf Streaming-Plattformen Filme ansieht, wird danach wieder regelmäßig ins Kino gehen.

 

Was kann man alles von zu Hause aus tun?

Unsere Gesellschaft muss ihre Lebensweise im Moment komplett umstellen und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen – selbst in Quarantäne.

Glücklicherweise eröffnet die Digitalisierung vielen Menschen unendliche Möglichkeiten, sich zu entfalten und weiterzuentwickeln. Viele Ressourcen und Dienste im Internet sind frei zugänglich und ermöglichen es, diese schwierige Zeit zu überstehen.

 

Seine Home-Office-Skills schärfen

Die momentane Quarantäne-Situation verlangt von vielen Freiberuflern und Remote Angestellten, ihre Produktivität im Home-Office zu steigern. Neben bekannten und häufig kostenlosen Anwendungen gibt es auch einige kostenpflichtige Produktivitäts-Apps und Tools, die dafür hilfreich sein können.

Google und Microsoft haben zum Beispiel beschlossen, wegen der aktuellen Corona-Lage den Zugang zu ihren Office-Tools G Suite und Microsoft Teams gratis freizuschalten. Google hat mitgeteilt, dass bis zum 1. Juli die erweiterten Funktionen für Hangouts Meet kostenlos zugänglich sein werden.

 

 

Microsoft wird bei der kostenlosen Version von Teams die Video-Chat-Funktion hinzufügen und die Teilnehmerbeschränkungen für Videokonferenzen aufheben. Die Premium-Version von Microsoft Teams bleibt für einen Zeitraum von 6 Monaten kostenlos und wird bereits von zahlreichen Krankenhäusern, Schulen und Unternehmen genutzt.

 

Einen Online-Kurs starten

Die unfreiwillige Zeit zu Hause in der Quarantäne ist auch eine gute Möglichkeit sich weiterzubilden und persönlich weiterzuentwickeln. So haben einige renommierte Universitäten der Ivy League zuletzt mehr als 300 Online-Kurse für jeden zugänglich gemacht. Diese decken eine breite Palette von Fächern ab – von Informatik, über persönliche Entwicklung, bis hin zu Kunst und Design. 

Auch der Bildungsgigant Coursera gewährt der Öffentlichkeit aufgrund des Coronavirus Zugang zu über 3800 Online-Kursen. Der Unterricht ist mit Ausnahme der Zertifikate kostenlos. 

Es ist also ein ausgezeichneter Zeitpunkt, sich neue Fähigkeiten anzueignen. Design- und Animationsfans werden von spezialisierten Online-Kursen für UI / UX-Design oder Grafikdesign profitieren. Diejenigen, die ihre Fremdsprachenkenntnisse auffrischen möchten, können zum Beispiel die beliebte Lernplattform Preply nutzen. Und auch Unternehmer finden zahlreiche nützliche Business-Ressourcen, um sich fortzubilden.

 

Mehr lesen

Im arbeitsreichen Alltag fehlt uns immer öfters die Zeit zum Lesen. Die Zeit in der Quarantäne ist nun ideal, um endlich ein Buch zu lesen – und das kann man sogar gratis tun. So ermöglicht zum Beispiel die Bibliothek von New York den kostenlosen Zugang zu ihren Büchern in elektronischem Format.

Die Bibliotheks-App SimplyE enthält über 300’000 E-Books aus verschiedenen Genres. Neben Büchern in deutscher Sprache sind auch Publikationen in Französisch, Spanisch, Italienisch und Englisch erhältlich. Buchliebhaber brauchen lediglich ein Buch in der App auszuwählen, es herunterzuladen und einen gemütlichen Platz zum Lesen zu finden. Der Dienst ist weltweit zugänglich.

 

Um die Welt reisen

Nein, das ist kein Witz: Museen in der ganzen Welt stehen zwar unter Quarantäne, aber glücklicherweise machen sie viele ihrer Sammlungen übers Internet zugänglich. Um durch diese virtuellen Museumssäle flanieren zu können, muss man nicht einmal gegen die “Social Distancing”-Regeln verstoßen.

Auch das Google-Projekt “Kunst und Kultur” bietet die Möglichkeit, malerische Orte auf der ganzen Welt zu besuchen, einen virtuellen Rundgang durch Museen, Tempel und andere Attraktionen zu machen und sich Leben und Werk berühmter Künstler anzuschauen.

 

 

Remote Aufführungen genießen 

Führende Theater und Opern der Welt laden im Zuge der Corona-Krise das Publikum zu virtuellen Vorführungen ein:

Ab 15. März sendet die Wiener Oper täglich um 19:00 Uhr kostenlose Aufzeichnungen vergangener Opern- und Ballettaufführungen über eine online Streaming-Plattform. Dafür muss man sich lediglich als Benutzer auf der Website registrieren.

Die Metropolitan Opera beginnt mit der Online-Ausstrahlung von Opern aus ihrem Archiv (die Ausstrahlungen beginnen um 19:30 Uhr und werden 20 Stunden lang zugänglich sein).

Die Berliner Philharmoniker bieten bis zum 31. März freien Zugang zu all ihren Archivkonzerten.

Auch die Bayerische Oper bietet an, ihre Aufführungen online zu sehen.

Die Pariser Oper überträgt ihre Aufführungen kostenlos auf ihrer offiziellen Website sowie auf der Plattform Culturebox. Das Ganze findet ab dem 17. März jeden Abend um 19:30 Uhr statt.

 

Die Quarantäne für körperliches Training nutzen

Wer wegen der Corona-Krise zu Hause festsitzt, hat endlich keine Ausrede mehr, sich fit zu halten – denn Zeit für Home-Fitness ist jetzt bei vielen im Überfluss vorhanden. Wer zu Hause in Quarantäne ist, kann sich die Zeit nehmen, gesund zu kochen und regelmäßiges Training in den Tagesablauf einzubauen. 

Wer dabei Inspiration braucht, kann auf YouTube aus einer Vielzahl von kostenlosen Trainingsvideos auswählen. 

So lädt zum Beispiel die energische Fitnesstrainerin Rebecca Luis zu einem Besuch ihres Kanals ein. Er ist für diejenigen geeignet, die nicht länger als 10 Minuten trainieren, aber sich dennoch fit halten wollen.

Die Videos des MadFit-Kanals sind darauf ausgelegt, möglichst viel Körperfett durch Home-Fitness zu verbrennen. Dafür braucht man neben Hanteln kein zusätzliches Zubehör.

Daneben bietet zum Beispiel auch die beliebte Fitness-App DOWN DOG bis im April zahlreiche Anleitungsvideos für Yoga und Fitness kostenlos an.

Die heutige Welt stellt uns regelmäßig vor neue Herausforderungen, daher wird die Fähigkeit, sich schnell an Veränderungen anzupassen und flexibel zu sein, immer wichtiger. Die aktuelle Quarantäne-Situation ist deshalb ein idealer Zeitpunkt, um mit dem Lernen neuer Skills zu beginnen. Man sollte diese schwierige Zeit also proaktiv nutzen, um möglichst viel aus dieser Krise mitzunehmen.

Über die Autorin Connie Benton

Connie Benton ist passionierte freie Autorin und Owner von Whenipost.com.

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